Fotografien von P. Emmanuel Wagner im Talmuseum
Vernissage: Samstag, 10. Dezember 2022 um 17.00 Uhr
Die neue Ausstellung im Talmuseum Engelberg ist dem ersten Klosterfotografen Pater
Emmanuel Wager (1853–1907) gewidmet. Entstanden sind die Fotografien ab 1883. Darüber, wie er zum Fotografieren kam, schweigt sich der sonst schreibgewandte Mönch aus. Vielleicht auch, um bei seinen Mitbrüdern nicht einen gewissen Neid aufkommen zu lassen. Es ist aber offensichtlich, dass sich die Mitbrüder von dem von Pater Emmanuel Wagner angeeigneten Handwerk ebenfalls angezogen fühlten. Davon zeugen die im Kloster realisierten Portraits, für welche die Mönche oft minutenlang stillsitzen oder -stehen mussten und für die sie sich auch mal vom fotografierenden Mitbruder herumkommandieren liessen, wenn er sie in Szene setzten wollte. Bei den Aufnahmen handelt sich dabei um die frühesten Fotografien, die im Kloster selber, aber auch während den Ferienaufenthalten der Mönche in Grafenort entstanden sind. Wagners Bildmotive stehen ganz in der fotografischen Tradition seiner Zeit. Das gilt insbesondere für seine Porträts und Gruppenbilder. Zum anderen hält sein Schaffen aber auch Aussergewöhnliches parat. Im neun Kilometer vom Kloster entfernten Weiler Grafenort machte er Aufnahmen, die gemessen an den fotografischen Gepflogenheiten seiner Zeit von einem überraschend frühen volkskundlichen Blick zeugen. Die Bildwirkung ist verblüffend, und das Geheimnis liegt wohl bei den Fotografierten selber, die mal etwas erstarrt, mal freundlich, mal in leichter Pose, mal naiv, mal beruflich geprägt im Bild erscheinen.
Heute erzählen diese Aufnahmen Geschichten und sind Zeugen dafür, dass es hinter den Klostermauern durchaus auch eine liberale und offene Welt gegeben hat, die bis
heute besteht. P. Emmanuel Wagner war auch der Begründer der Schulklassenfotografie. Eine Tradition, die bis heute fortgesetzt wird.
Die Ausstellung im Talmuseum Engelberg dauert
vom 10. Dezember 2022 bis 10. April 2023.
Führungen durch die Ausstellung:
29. Dezember 2022 / 23. Februar 2023 und 30. März 2023 / jeweils um 17.00 Uhr.